Sonntag, 1. Mai 2016
Der Müllsheriff
Gestern klingelte das Telefon. Während ich abnahm, war ich noch ganz in Gedanken und vermutete einen Anruf einer meiner Töchter. Deshalb meldete ich mich auch nur mit einem schlichten "Hallo".

Anrufer: "Guten Tag. Brummelbrummel mein Name. Ich bin hier als Müllscheriff aktiv.

Ich: "Wie bitte...?"

Anrufer: " Ja. Wegen der Mülltrennung. Ist doch wichtig, dass da mal einer nach dem Rechten guckt."

Ich: "Aber..."

Anrufer: "Da wird immer wieder was in die falsche Tonne getan. Das geht doch nicht."

Ich: "Aha"

Anrufer: "Sie können doch nicht Wertstoffe in die Restmülltonne tun. Und Briefe gehören da auch nicht rein."

Meine Verwunderung wandelte sich in Verärgerung. Wir trennen unseren Müll ja ordentlich. Aber die Vorstellung, dass da einer vielleicht rumgeht und meinen Müll durchwühlt... Ich fand den Gedanken absurd und äußerst unangenehm.

Ich: "Sie wollen mir doch nicht wirklich sagen, dass Sie in unserem Müll rumstöbern?"

Anrufer:" Irgendeiner muss sich doch kümmern!"

Ich: "Unterstehen Sie sich. Wehe erwische Sie dabei! Guten Tag."

Anrufer: "Sie hören noch von mir".

Was war das denn für ein Spinner! Macht der sowas wirklich oder hat sich mit dem Anruf nur irgendeiner einen blöden Scherz erlaubt? Die Stimme klang eigentlich zu alt für einen Streich von Jugendlichen. Sie kam mir auch nicht bekannt vor.
Während ich so vor mich hin grübelte, klingelte erneut das Telefon:

"Kicher Kicher" (meine Tochter!) "Na, hast du gerade einen netten Anruf bekommen?"

Auflösung: Sie hatte mit ihrem Freund eine App an mir ausprobiert, bei der man eine fremder Stimme jemanden anrufen lassen und den Text wohl irgendwie vorgeben kann.

Mama ist ein geeignetes Opfer!
Ist mir aber immer noch lieber, als dass jemand in meinem Müll rumstöbert.

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Samstag, 30. April 2016
Recht und Gerechtigkeit
Es ist schon sehr seltsam, wie in Deutschland Gesetze gestaltet sind und wie damit umgegangen wird. Das oberste Gesetz scheint zu sein: die Kleinen krallt man sich und die Großen lässt man laufen.

In Stuttgart will man der Zwangsprostitution (die bekannterweise ein einen Großteil der Prostitution dort ausmacht) mit einer Plakataktion zu Leibe rücken. Wow. Das wird die Zuhälter und Freier aber abschrecken.

Professionelle Straßendiebe dürften sich auch sehr sicher hier fühlen. Wenn sie doch mal mit zur Wache müssen, sind sie auch gleich wieder draußen. Sollten sie doch mal vor Gericht landen, verlassen sie es wieder mit einer Geldstrafe. Den Betrag holen sie sich an einem Tag wieder von der Straße.
Was ist mit den Asylanten, die in der Silvesternacht in aggressiven Gruppen Frauen belästigt und bestohlen haben?

Wenn aber der Fußball eines Sportvereins zu häufig auf dem benachbarten Grundstück landet, dann greift das Gesetz plötzlich richtig scharf. Da drohen hohe Geldstrafen.

Wenn ich die Parkzeit mal um eine halbe Stunde überschreite, hab ich auch gleich mein Knöllchen.

Ich habe das Gefühl, je geringfügiger und harmloser ein "Vergehen" ist, desto sicherer kann man sein, bestraft zu werden. Je mehr kriminelle Energie in einer Sache steckt, desto schwieriger wird ihre Behandlung für Polizei und Gerichte. Das Ergebnis ist allerdings makaber.

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